Immer wieder steht die Schichtarbeit bezüglich ihrer gesundheitlichen Auswirkungen in der Diskussion. Im Rahmen einer Studie wurde vor diesem Hintergrund untersucht, inwiefern sich der Nachtdienst im Pflegedienst auf die Aufmerksamkeit der Arbeitnehmer auswirken könnte.
Bei 74 Frauen im Pflegedienst wurden bestimmte Messungen sowohl während mehrerer Tagschichten als auch während der Nachtschichten durchgeführt. Besonderes Augenmerk legten die Wissenschaftler dabei auf Messungen zur Wachheit der betroffenen Personen, die mit Hilfe eines sogenannten „Psychomotorischen Vigilanz-Tests“ erfasst wurde.
Es zeigte sich, dass ein Nachtdienst dazu führte, dass die Reaktionszeit der Arbeitnehmerinnen im Anschluss deutlich verlängert und ihre Arbeit mit mehreren Fehlern belastet war. Dieses Phänomen war noch deutlicher zu erkennen bei älteren Teilnehmerinnen sowie bei Frauen, die auch an den freien Tagen eher spät ins Bett gehen und solchen, die während des Schlafs mit regelmäßigen Atemaussetzern zu tun hatten.
Interessanterweise nahmen die Reaktionszeiten und die Fehlerwerte bei mehreren aufeinander folgenden Nachtschichten wieder ab. Damit konnte erneut bestätigt werden, dass Arbeitnehmer nicht ständig mit wechselnden Schichtplänen und dem permanenten Arbeiten gegen die innere Uhr konfrontiert werden sollten.
Behrens, T. et al.
Decreased psychomotor vigilance of female shift workers after working night shifts.
Plos One
7/2019