Die Suche nach möglichen Ansätzen bei der Therapie einer Alzheimer-Erkrankung brachte Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums zu der Erkenntnis, dass die Krankheit bereits 17 Jahre vor Ausbruch am Blutbild – speziell an einem bestimmten darin enthaltenen Eiweiß – erkennbar sein könnte.
Normalerweise macht sich die Alzheimer-Erkrankung erst durch Symptome wie Vergesslichkeit bemerkbar. Tatsächlich aber hat die Erkrankung bereits sehr viele Jahre zuvor ihren Lauf genommen und die Schädigungen des Gehirns, auf die diese Erkrankung zurückzuführen ist, haben bereits lange stattgefunden und lassen sich nicht mehr umkehren.
Um dieser schleichenden und lange unbemerkten Krankheitsentstehung frühzeitig entgegenwirken und die krankhaften Gehirnveränderungen möglichst im Keim ersticken zu können, scheint es sich zu lohnen, ganz besonders auf ein spezielles Protein im Blut mit der Bezeichnung GFAP zu achten.
Im Rahmen einer Studie wurden entsprechende Blutprobenergebnisse, die von Alzheimer-Patienten bereits bis zu 20 Jahre vor Ausbruch der Erkrankung gesammelt werden konnten, ausgewertet. Diese Daten wurden mit solchen Analyseergebnissen verglichen, die man von Menschen ohne Demenz gewinnen konnte. Im Ergebnis kristallisierte sich der konkrete Biomarker heraus. Es wurden außerdem noch zwei weitere Vorboten im Blut gefunden. Im Vergleich zum GFAP-Spiegel schien deren Vorhersagekraft jedoch nicht so eindeutig zu sein.
Für weitere möglichen Angaben zur Krankheitsvorhersage bei Alzheimer sind weitere Studien notwendig. So wäre es beispielsweise wichtig zu erfahren, ab welcher Konzentration des speziellen Proteins von dem späteren Auftreten einer Alzheimer-Erkrankung ausgegangen werden muss.
Stocker, H. et al.
Association of plasma biomarkers, P-tau181, glial fibrillary acidic protein, and neurofilament light, with intermediate and long-term clinical Alzheimer’s disease risk: Results from a prospective cohort followed over 17 years
Alzheimer & Dementia
3/2022